Gleich zu Beginn zeigte Prof. Matthias Held, Prorektor für Forschung und Transfer der Hochschule für Gestaltung, nach seiner Begrüßung auf, wie an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd Konzepte für soziale und ökologische Innovationen von Studierenden entwickelt und umgesetzt werden. Als Praxisbeispiel stellte Ligia Dietze ihre Idee für eine App und Plattform mit dem Namen „five.“ vor, in der Ehrenamt-Projekte organisiert und beworben werden können, um Ehrenamtliche und Gruppen, die Hilfe benötigen, zusammenzubringen. Nach der Ausarbeitung der Ideen plant die Studierendengruppe um Ligia Dietze zur Umsetzung der Idee die Gründung einer Gesellschaft.
„Die Genossenschaft ist die ideale Rechtsform für mehrere gleichberechtigte Mitglieder, die sich einer gemeinsamen Sache verschreiben und ihre Kräfte durch eine Kooperation bündeln möchten“, beschrieb Dr. Annika Reifschneider vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband in ihrem Impuls die Besonderheit der genossenschaftlichen Rechtsform. „Die Genossenschaft ist auf die Förderung ihrer Mitglieder ausgerichtet und dies ist auch die Gewähr dafür, dass die Genossenschaft sich nicht zum Selbstzweck entwickelt, sondern immer die Interessen der Kooperationspartner verfolgt.“ Die Rechtsform eigne sich für sehr unterschiedliche Bereiche, von Quartiersentwicklung, Handwerkszusammenschlüsse, Onlineplattformen, Co-Working-Spaces bis hin zur Gesundheitsversorgung.
Zwei Praxisbeispiele von aktiven Genossenschaften zeigten im Anschluss die Vorteile der Rechtsform und damit verbundenen Besonderheiten auf.
Heide Keefer von der SCALEit eG berichtete von der Vision zur Gründung einer Genossenschaft über die Umsetzung und ging auf formale und inhaltliche Herausforderungen ein. „Wir wollten ein faires Geschäftsmodell anbieten, das sowohl unsere Zielgruppen als auch die Umwelt berücksichtig. Alle Beteiligten begegnen sich auf Augenhöhe und wir gewährleisten eine gerechte Zusammenarbeit“, so Heide Keefer. SCALEit vereint inzwischen 24 Unternehmensmitglieder, um ihr Know-how – z. B. aus der Sensorik oder Künstlichen Intelligenz, einzubringen und Software, Hardware oder Dienstleistungen für die digitale Transformation anzubieten. SCALE it unterstützt Unternehmen bei ihren IoT und Industrie 4.0 Projekten.
Maria Fritz vom Impact Hub Karlsruhe berichtete von ihren Erfahrungen bei der Gründung und Etablierung der Genossenschaft zur Förderung von sozialen Innovationen und nachhaltigen Unternehmertums. „Impact Hub Karlsruhe mit Sitz in der Karlsruher Innenstadt bietet Start-ups, Selbstständigen und Unternehmen durch Weiterbildungsangebote, Veranstaltungen und Co-Working einen Ort, um Antworten für eine innovative und nachhaltige Wirtschaft zu entwickeln“, so Maria Fritz.
Die interessierten Fragen der Teilnehmenden, die sich aus Akteur*innen der Kultur- und Kreativbranche, regionalen Unternehmen aus Industrie und Handwerk, Studierende, Start-ups, Gründer*innen sowie interessierten Bürger*innen zusammensetzten, zeigten, dass das Thema den Nerv der Zeit trifft und neue Formen des gemeinwohlorientierten und nachhaltigen Wirtschaftens gewollt sind.
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Info:
Das Kreativforum Ostwürttemberg ist eine kostenfreie Branchenveranstaltung, die aktuelle Themen und Trends aufgreift und eine Plattform für Diskussion, Austausch und Netzwerken bietet. Das Kreativforum wird von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Region Ostwürttemberg (WiRO), der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg – Ostalbkreis, der Wirtschaftsförderung der Stadt Aalen sowie der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd ausgerichtet und wird durch die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg unterstützt.
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