Über besondere und zum Teil weit überdurchschnittliche Kompetenzen verfügt die Region Ostwürttemberg insbesondere in folgenden wirtschaftlichen Bereichen:
Automotive
Die Region Ostwürttemberg weist ein enges Automotive-Netzwerk von Unternehmen und Institutionen auf und besitzt mehrere auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnittene Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Weit über 200 Unternehmen mit mehr als 30.000 Arbeitsplätzen sind direkte oder indirekte Zulieferer für die Hersteller von Pkw, Lkw, Nutz- und Spezialfahrzeugen. Sie repräsentieren die für den Automobilbau relevanten Leitbranchen und profitieren von der Nähe zu wichtigen Zulieferern und einer zweistelligen Anzahl an OEM (Original equipment manufacturer), die sich in einem Umkreis von nur 300 km befinden. Unter anderem der dritte Rang unter bundesweit 97 Regionen bei der Patent- und Anmeldeintensität im Bereich Mobilität beweist die Innovationskraft und die Leistungsfähigkeit des Clusters.
Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg
Die Automobilindustrie ist mitten im Wandel. Ostwürttemberg, die „Region der Talente und Patente“, entwickelt mit ihren Zuliefererunternehmen für die Automobilwirtschaft von jeher Innovationen und Lösungen für die Zukunft der Mobilität.
Um die Herausforderungen der Transformation erfolgreich zu meistern, unterstützt das „Transformationsnetzwerk der Automobil- und Zuliefererindustrie Ostwürttemberg“ seine regionalen Zulieferer mit wirkungsvollen Netzwerkmaßnahmen, Innovations- und Bildungsoffensiven. Unter dem Motto „Die Zukunftslieferer“ arbeiten wir gemeinsam an unserer Zukunftsfähigkeit.
Erneuerbare Energien
In der Region Ostwürttemberg ist eine Vielzahl von klein- und mittelständischen Unternehmen ansässig, die in den unterschiedlichsten Bereichen der erneuerbaren Energien tätig sind. Dabei decken die Unternehmen von der Energieerzeugung bis hin zur Energiespeicherung verschiedene Bereiche der Wertschöpfungskette ab. Institutionen wie die Hochschule Aalen, bei der auch die Regionale Kompetenzstelle für Energieeffizienz (KEFF) angesiedelt ist, die DHBW Heidenheim oder das Innovationszentrum für Anlagen- und Energietechnik leisten einen wichtigen Beitrag bei Forschung und Entwicklung sowie Aus- und Weiterbildung. Modellprojekte wie z.B. die energieautarke Gemeinde Rainau, das Bioenergiedorf Gussenstadt oder die Modellkommune Elektromobilität Schwäbisch Gmünd wenden neue Ansätze bei der Umsetzung der Energiewende an.
Forst - Holz - Papier
Das Cluster zeichnet sich durch ein vielschichtiges Leistungsspektrum aus, das in der Region Ostwürttemberg + Landkreis Schwäbisch Hall verankert ist und praktisch alle Bereiche der Wertschöpfungskette Holz abdeckt. Dabei konnten ca. 900 Unternehmen identifiziert werden, die diesem Spektrum zuzuordnen sind. Diese Unternehmen aller Größenklassen sind direkt integriert oder fungieren als Zulieferer für Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette. Neben den traditionell stark vertretenen Kleinunternehmen in der Holzbe- und -verarbeitung finden sich auch mittelständische und Großunternehmen, die führend in ihren Marktsegmenten sind. Neben der bundesweit höchsten Sägewerkdichte ist der holzrelevante Maschinen- und Werkzeugbau stark ausgeprägt.
Kultur- und Kreativwirtschaft
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist nicht nur in Deutschland, sondern gerade auch in Baden-Württemberg und speziell in Ostwürttemberg eine der wachstumsstärksten Branchen. Angesichts ihrer steigenden wirtschaftlichen Bedeutung gilt sie als wichtige Querschnittsbranche und fungiert im „Raum für Talente und Patente“ als Treiber für eine kreative und kulturelle Informations- und Dienstleistungswirtschaft. Zudem bietet sie Chancen für regionale Arbeitskräfte, Wirtschaftswachstum und Innovationen.
Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau
In der Region Ostwürttemberg sind über 300 Unternehmen dem Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau zuzuordnen. Das Spektrum reicht von der kleinen Spezialschmiede über den typisch flexiblen Mittelständler bis hin zum großen, globale Trends vorgebenden Weltunternehmen. Darunter sind zahlreiche Marktführer und Hidden Champions im Cluster. Sie werden durch eine Vielzahl von auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Hochschul- und Forschungseinrichtungen unterstützt. In Ostwürttemberg liegt der Fokus insbesondere auf dem Bau von Werkzeugmaschinen, Montagemaschinen und Anlagen, in der Förder- und in der Antriebstechnik.
Oberflächentechnologie
In Ostwürttemberg hat die Oberflächenbearbeitung eine jahrhundertelange Tradition. Ursprünglich kunsthandwerklich-traditionell an der Gold- und Silberwarenherstellung ausgerichtet, hat sie sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr technologisch entwickelt. Heute ist Ostwürttemberg mit zahlreichen, zum Teil weltweit tätigen und bekannten Forschungs- und Transfereinrichtungen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen, Verbänden und Unternehmen - die von den gegenseitigen großen Vernetzungspotenzialen profitieren - ein bedeutendes Kompetenzzentrum der Oberflächentechnologie. Dies führt dazu, dass hier praktisch alle verbreiteten Oberflächentechnologien für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche prominent vertreten sind.
Photonik / Optische Technologien
Das Cluster "Photonic Valley Ostwürttemberg" umfasst rund 60 Unternehmen, darunter die Carl Zeiss AG, aber auch zahlreiche kleinere und mittlere hochinnovative Unternehmen aus der Photonik-Branche. Insgesamt beschäftigt diese in Ostwürttemberg rund 8.000 Menschen. Das Cluster verfügt mit der Hochschule Aalen - als forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften im Land - über eine herausragende Einrichtung für die Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften im Bereich Photonik. Darüber hinaus hat das landesweite Innovationsnetzwerk für die Optischen Technologien Photonics BW e.V. seinen Sitz in der Region. Bundesweit ist Ostwürttemberg die Region mit der höchsten Patentintensität auf dem technischen Gebiet "Messen, Prüfen, Optik, Fotografie".