Kreativforum Ostwürttemberg zeigt innovative Kooperationen für Kreative auf

Der digitale Auftakt des Kreativforums Ostwürttemberg am Dienstag, 2. Mai, hat in seinem ersten Teil gezeigt, wie Kreative und Kulturschaffende zusammenarbeiten können, um ökologische und soziale Probleme zu lösen. In der gemeinsamen Veranstaltung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO), der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg – Ostalbkreis, der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und der Wirtschaftsförderung der Stadt Aalen wurden zwei Zusammenschlüsse vorgestellt, die soziale Innovationen und Kooperationen für Kreative ermöglichen.

Die SMartDe eG wurde im Jahr 2016 gegründet und bietet Selbstständigen, insbesondere im Kultur- und Kreativbereich, eine soziale Absicherung, indem sie ihren Mitgliedern die Vorteile eines Angestelltenverhältnisses bietet. Die Gründerin, eine Kunsthistorikerin, ist sich der Herausforderungen bewusst, mit denen Kreative und Kulturschaffende konfrontiert sind. „Als Selbstständiger steht man meist am unteren Ende der Nahrungskette.“ Um den Mitgliedern Sicherheit zu bieten, übernimmt die SMartDe eG die Administration inklusive des Mahn- und Rechnungswesens und agiert als Arbeitgeberin, indem sie zum Beispiel Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung anbietet und Weiterbildungen organisiert. Die Kooperative ist in insgesamt sieben Ländern tätig und arbeitet mittlerweile branchenübergreifend. Sie ist Teil des europaweiten SMart-Netzwerks mit mehr als 100.000 Mitgliedern. Das gemeinschaftliche Unternehmen gewann den Wettbewerb Berlins Soziale Unternehmen 2022 und erhielt den ersten Preis in der Kategorie Transformation. 

Kooperation statt Konkurrenz

„Wie sollte ein Unternehmen aussehen, in dem wir sofort anfangen möchten zu arbeiten?“ Diese Frage stellten sich Dorothée Schwartzmann und Harry Keller am Anfang ihrer Reise mit village.one, einer Design + Techagentur. Die Kommunikationsdesignerin und der Medieninformatiker stellten fest, dass Demokratie in der Politik als Königswegs gilt, während im Wirtschaftsleben meist autokratisch geführt und verwaltet wird. Daher gingen sie es an, Arbeit zu demokratisieren, bei der Menschen ermutigt werden, sich einzubringen, und eine neue Haltung zur Arbeit zu schaffen – „New Work“ ist bei village.one „mehr als nur Kickertische und Obstschalen“. Die Agentur, die sich vor rund einem Jahr als Genossenschaft gründete, bietet eine 4-Tage-Woche, arbeitet dezentral und vertritt feste Werte und eine klare Haltung. Bei village.one steht die Kooperation im Vordergrund. „Es geht um die Förderung unserer Mitglieder, nicht um Profitmaximierung. Jeder ist gleich viel wert und wir begegnen uns auf Augenhöhe“, nennt Schwartzmann die Vorteile. „Wir glauben daran, dass diese Art der Zusammenarbeit einen unternehmerischen Zweck erfüllt“, erklärt Keller.

Die interessierten Fragen der Teilnehmer*innen zeigten, dass das Thema den Nerv der Zeit trifft und neue Formen des gemeinwohlorientierten und nachhaltigen Wirtschaftens gewollt sind. Eine weitere Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch zum Thema „Innovationen und Kooperationen für Kreative“ bietet der zweite Teil des Kreativforums Ostwürttemberg am Dienstag, 24. Oktober 2023 von 16 bis 18.30 Uhr im Auditorium am Bahnhofplatz, an der HfG Schwäbisch Gmünd. Zu der von der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg unterstützten Veranstaltungsreihe sind alle Akteur*innen der Kultur- und Kreativbranche, regionale Unternehmen aus Industrie und Handwerk, Studierende, Start-ups sowie interessierte Bürger*innen eingeladen.

Anmeldung sind unter https://anmeldung.ostwuerttemberg.de/ möglich.

Info:

Das Kreativforum Ostwürttemberg ist eine kostenfreie Branchenveranstaltung, die aktuelle Themen und Trends aufgreift und eine Plattform für Diskussion, Austausch und Netzwerken bietet. Das Kreativforum wird von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Region Ostwürttemberg (WiRO), der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg – Ostalbkreis, der Wirtschaftsförderung der Stadt Aalen sowie der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd ausgerichtet.

Pressemitteilung (PDF)